Deutschland im WM-Taumel – Ein Blick zurück auf die vier WM-Titel

Fussball WM feiern

Gut möglich, dass in Deutschland in der Adventszeit richtig Partystimmung herrscht. Und zwar nicht nur, weil wieder einmal das Weihnachtsfest vor der Tür steht, sondern, weil die deutsche Nationalmannschaft um den WM-Titel spielt. In gut vier Wochen beginnt nämlich die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Auch wenn die WM-Endrunden bislang immer im Sommer stattfanden, soll die Verlegung in den Winter der Stimmung keinen Abbruch tun. Gefeiert werden kann nämlich auch beim Public Viewing auf dem Weihnachtsmarkt. Denn wenn eine erfolgreiche WM ins Haus steht, gibt es Partystimmung. Wir werfen zur Einstimmung einen Blick zurück auf die vier WM-Titel der deutschen Nationalmannschaft

Das Wunder von Bern

Bei der Weltmeisterschaft 1954 in Bern war die deutsche Nationalmannschaft erstmals seit dem 2. Weltkrieg wieder bei einer WM-Endrunde vertreten. Angeführt wurde die Mannschaft vom legendären Fritz Walter. Als Außenseiter in die Schweiz gereist, erwarteten die Fans nicht viel von ihrer Mannschaft. Als dann allerdings die hoch favorisierten Ungarner beim Wunder von Bern geschlagen wurden, kannte die Euphorie in der jungen Bundesrepublik keine Grenzen mehr. Viele Beobachter sehen in dem Titelgewinn der WM 1954 die emotionale Geburtsstunde der BRD.

Eine erfolgreiche Heim-WM

20 Jahre nach dem ersten WM-Triumph sollte bei der Heim-WM 1974 der nächste große Coup folgen. Nachdem die deutsche Nationalmannschaft schon bei der WM 1972 vollends überzeugte und am Ende ganz oben stand, zählte die DFB-Elf natürlich auch bei dem Turnier im eigenen Land zu den ganz großen Favoriten. Die Mannschaft war gespickt mit Weltstars wie Günter Netzer, Franz Beckenbauer oder Gerd Müller. Im Finale bekam man es dann mit dem Erzrivalen aus den Niederlanden zu tun. Und obwohl Deutschland nicht wirklich die bessere Mannschaft war, stand am Ende der zweite WM-Titel.

Ein Titel für die Wiedervereinigung

Auch 1990 stand die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Italien wieder ganz oben. Gut ein Jahr nach dem Mauerfall sollte erstmals seit der Trennung wieder eine gesamtdeutsche Nationalmannschaft an den Start gehen. Zu jener Zeit gehörten Spieler wie Lothar Matthäus, Rudi Völler oder Jürgen Klinsmann zu den absoluten Weltstars. Entsprechend überzeugend gewann die Mannschaft dann im Finale gegen Argentinien auch ihren dritten WM-Titel. Ähnlich wie der Titel 1954 als Geburtsstunde der BRD gefeiert wurde, gilt der Triumph von 1990 als sportliche Wiedervereinigung.

Der vierte Stern in Rio

So lange wie zwischen den letzten beiden WM-Titeln mussten die deutschen Fans noch nie warten. Obwohl Franz Beckenbauer der wiedervereinigten DFB-Elf große Erfolge voraussagte, sollte es bis zur WM 2014 in Brasilien dauern, ehe der vierte Stern geholt werden konnte. Nicht nur bei den Sport Quoten ging die Mannschaft von Jogi Löw damals als einer der Favoriten in das Turnier. Unvergessen ist bis heute, neben dem Finalerfolg über Argentinien, das legendäre 7:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien. Die Partystimmung kannte in Deutschland nach diesem Erfolg keine Grenzen mehr.

Es bleibt festzuhalten, dass alle vier deutschen WM-Titel riesige Emotionen im Volk ausgelöst haben. So hat der Fußball unter anderem dazu beigetragen, dass die Menschen ein entspannteres Verhältnis zum Thema Nationalstolz und der Flagge entwickelt haben. Sicher wird man auch wieder während der WM in Katar zahlreiche Deutschland-Flaggen an den Autos sehen.

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