Ostern – das wichtigste kirchliche Fest

Ostern

Das christliche Osterfest hat seinen Vorläufer im jüdischen Pascha-Fest (Passah oder auch Pessach). Seit dem 4. Jahrhundert wurde aus dem 1-Tages-Osterfest, der Osternacht, eine Drei-Tage-Feier (Triduum paschale). Heute erstreckt sich Ostern vom Gründonnerstag, über den Karfreitag und Ostersonntag bis zum Ostermontag.

Wann wird Ostern gefeiert?

Es gibt für Ostern keinen „fixen“ Termin. Das Osterfest gehört daher zu den sogenannten beweglichen Festen und wird immer am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsmond gefeiert. Laut dem Gregorianischen Kalender entspricht das einem Sonntag zwischen dem 22. März und dem 25.April jeden Jahres. Doch auch innerhalb der Kirche variiert der Termin. Teile der Ostkirchen (vorrangig in den osteuropäischen Ländern) akzeptierten den Gregorianischen Kalender als Grundlage der Berechnung beweglicher Feiertage nicht. So weicht der Termin des Osterfestes z. B. zwischen der westlichen Christenheit und der orthodoxen Kirche um bis zu fünf Wochen ab.

Der Termin auf den der Ostersonntag fällt, bildet im Laufe des kirchlichen Kalenderjahres die Grundlage für die weitere Berechnung der beweglichen Kirchenfeiertage. Mit dem Ostersonntag beginnt die sogenannte Osterzeit (österlicher Freudenszeit). Diese erstreckt sich über 50 Tage bis einschließlich Pfingsten.

Sprachliche Herleitung der Bezeichnung „Ostern“

Über die Herkunft der Bezeichnung „Ostern“ gibt verschiedene Ansichten und Meinungen. Viele Aussagen sind nicht wissenschaftlich belegt und basieren zum Teil nur auf Überlieferung. Auch die unterschiedlichen Sprachen der germanischen Stämme und damit der unterschiedlichen Bezeichnungen und Aussprachen für das Osterfest sorgen dafür, dass es keine Eindeutige wissenschaftlich belegte Herkunft des Wortes Ostern gibt.

Der älteste belegte Hinweis auf das Wort „Ostern“ stammt von dem heiligen angelsächsischen Benediktinermönch und Kirchenhistoriker Beda Venerabilis im 8. Jh.. Er erklärt in seinem Werk „De temporum Ratione“, dass das Wort „Ostern“ von der germanischen (angelsächsischen) Lichtgöttin „Eostrae“ hergeleitet werden kann. Für sie wurde durch die German jährlich ein Frühlingsfest gefeiert bei dem man ihr für das „Licht“ (den Sonnenaufgang und somit der Morgenröte) dankte.

Das Wort „Eostrae“ leitet sich aus dem griechischen Wort „eos“ (die Sonne) und dem lateinischen Wort „aurora“ (die Morgenröte) her. Im Althochdeutschen wurde dann daraus „ostarum“, welches sich später zu „Ostern“ wandelte.

Das heidnische „Osterfest“ wurde im kirchenlateinischen von jeher mit dem Pascha-Fest gleichgesetzt. Die jetzige Bezeichnung für das Kirchenfest „Ostern“ stammt aus der Bedeutung der Morgenröte. Zur Auferstehung Christi wird gesagt: „Niemand soll in dieser Nacht schlafen, sondern wach bleiben bis zur Morgenröte“ (Mk 16,2).

Einen weiteren Ansatz für die Herleitung des Wortes „Ostern“ liefert Honorius Augustodunensis im 12. Jh. Er geht davon aus, dass die Himmelsrichtung Osten den Ursprung des Wortes Ostern liefert. Im Osten geht die Sonne auf als das Grab Jesu Christi leer war und der Gottessohn auferstanden war. In der kirchlichen Symbolik steht der Ort der aufgehenden Sonne als Symbol für die Auferstehung Jesu Christi.

In der Tradition des Osterfestes vermischen sich heidnische und kirchliche Traditionen miteinander. So kann man Ostern eigentlich nicht als rein kirchlichen Feiertag betrachten. Doch Aufgrund der enormen Bedeutung für das Christentum spricht man heute bei Ostern von einem kirchlichen Feiertag.

Bräuche und Symbole an Ostern

An Ostern feiert die christliche Kirche die Auferstehung Jesu. Doch nicht nur Gottesdienste und kirchliche Traditionen gehören zum Osterfest, auch familiäre Rituale, wie beispielsweise die Ostereiersuche der Kleinen oder das Färben von Ostereiern zeichnen die Feiertage und die Vorbereitungen darauf aus.

Gottesdienst in der Osternacht

Die Nacht zwischen Karsamstag und Ostersonntag wird auch als Osternacht bezeichnet. Traditionell findet in dieser Nacht ein feierlicher Gottesdienst statt, der das Ende der Karwoche und den Beginn der Osterzeit symbolisieren soll. Dieser Gottesdienst beginnt erst nach Sonnenuntergang, d.h. am späteren Abend oder alternativ am frühen Morgen (4-6Uhr) am Ostersonntag.

Ostereier

Das Bemalen von Ostereiern in der Osterzeit gehört in vielen Familien einfach dazu. Hierbei werden handelsübliche Eier mit speziellen Farben bunt bemalt und passend verziert (z.B. mit Osterstickern).

Vor allem in Familien mit kleinen Kindern werden die Eier zusammen mit den Ostergeschenken (meist Süßigkeiten oder kleine Aufmerksamkeiten) im Garten oder im Haus versteckt. Die Kleinen (und natürlich auch Großen) machen sich anschließend auf die spannende Suche nach den Verstecken. Dieses Ritual ist heutzutage sehr verbreitet und bereitet vor allem Kindern eine Menge Spaß.

Doch die Bräuche rund um das Ei haben zudem eine tiefere Bedeutung. Das Ei steht symbolisch schon seit jeher für das Leben und lässt sich hierbei als Symbol für die Auferstehung interpretieren. Da die Fastenzeit den Gläubigen früher untersagte, Eier zu essen, waren an deren Ende, also zur Osterzeit, viel zu viele Eier übrig. Auch dies kann ein Grund gewesen sein, dass vor allem Eier an Ostern verzehrt wurden und sich diese Tradition mit den Jahrhunderten gefestigt hat. Zudem war das Ei schon in frühen Jahrhunderten ein bedeutendes Zahlungsmittel.

Der Osterhase

Osterhase

Der Osterhase soll, wie auch das Osterei, das Leben und somit die Auferstehung und damit einhergehend den Sieg des Lebens über den Tod symbolisieren. Zugleich steht der Osterhase für Fruchtbarkeit. Dass der Hase vor allem an Ostern eine wichtige Rolle spielt, ist wohl auch auf seine frühere Bedeutung als Zahlungsmittel zurückzuführen. Am Gründonnerstag wurden in den frühen Jahrhunderten üblicherweise die Zinsen eingeholt. Ein übliches Zahlungsmittel waren unter anderem Hasen. So hat sich der Hase als Ostersymbol im Laufe der Zeit tradiert und gehört heutzutage einfach zur Osterzeit dazu.

Das Osterfeuer

Das Osterfeuer wird am Samstag vor Ostern oder am Ostersonntag entzündet. Diese Feuer sind meist sehr hoch, sodass sie auch aus größerer Entfernung sichtbar sind. Meist geschieht die Entzündung des Osterfeuers in Verbindung mit einem Fest der Gemeinde (z.B. ein Dorffest).

Das Osterlamm

Das Osterlamm ist, wie fast alle Ostertraditionen, ein Symbol für das Leben. Durch sein Aussehen und die Lebensweise des Lammes symbolisiert es gleichzeitig Friedfertigkeit und Reinheit. Aus diesem Grund kann man an Ostern besonders häufig Dekoration oder Süßigkeiten in der Form eines Lammes kaufen. Das Lamm als Osterspeise ist in einigen Regionen ebenso üblich.

Der Osterzopf

Neben Eier-und Fleischgerichten ist der traditionelle Osterzopf eine beliebte Osterleckerei. Osterzöpfe werden aus Hefeteig hergestellt und sind, je nach Geschmack und Region mit unterschiedlichen essbaren Dingen (z.B. Rosinen, Schokolade usw.) dekoriert.

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