Advent bezeichnet den Zeitraum, in dem sich das Christentum auf das Fest der Geburt Jesus von Nazaret, d.h. auf das Weihnachtsfest vorbereiten. Dabei wird Jesus Geburt und somit die Menschwerdung Gottes gefeiert. Zudem soll die Adventszeit an die künftige Wiederkehr Jesu Christi erinnern. Der erste Adventssonntag bezeichnet gleichzeitig den Beginn des neuen Kirchenjahres.
Geschichte
Das Wort „Advent“ ist dem griechischen Wort epiphaneia gleichzusetzen, was so viel wie „Erscheinung“ bedeutet. Der Begriff Advent bezeichnet damit die Ankunft oder Anwesenheit eines Amtsträgers, z.B. eines Kaisers oder aber auch die Anwesenheit einer Gottheit. Das Christentum etablierte die Bezeichnung in ihrem Glauben, um der Verbundenheit zu Jesu Christi Ausdruck zu verleihen.
Die Anfänge der Adventszeit lassen sich bis in das 5. Jahrhundert im Gebiet Italiens zurück feststellen. Dort wurde der Sonntag vor dem Fest der Geburt Jesu Christi zur Vorbereitung hierauf genutzt. Die heutige Adventszeit hat ihren Ursprung im 7. Jahrhundert, als Papst Gregor der Große die Anzahl der Adventssonntage auf die Zahl Vier festlegte. Zuvor gab es in der römischen Kirche zwischen vier und sechs Adventssonntage. Die Zahl Vier sollte gleichzeitig die viertausend Jahre symbolisieren, welche die Menschen laut der kirchlichen Geschichtsschreibung nach dem Sündenbegehen im Paradies auf den Erlöser warten mussten.
Die Tradition der vier Adventssonntage konnte sich jedoch nicht einheitlich durchsetzen, sodass die Adventszeit in Mailand bis heute sechs Wochen umfasst. Auch im mozarabischen Kalender in Spanien sowie der syrisch- orthodoxen oder ähnlich orientalischen Kirchen dauert die Adventszeit ungefähr sechs Wochen an.
Im 13. Jahrhundert wurde die römische, d.h. vierwöchige Adventszeit unter anderem durch die Franziskanerverordnungen gefestigt. Im Jahr 1570 legte Papst Pius V. die römische Adventsliturgie für die katholische Kirche, mit Ausnahme Mailands, fest.
Jeder Adventssonntag hat seine eigene Bedeutung
Am ersten Adventssonntag steht vor allem das Erscheinen des Herrn im Vordergrund. In der evangelischen Kirche soll an diesem Tag der Einzug Jesu in Jerusalem gedacht werden.
Der zweite Adventssonntag dient zur Vorbereitung auf das künftige Erscheinen des Erlösers.
Am dritten Adventssonntag wird Johannes dem Täufer gedacht.
Der vierte Adventssonntag ist Maria, der Mutter Gottes geschenkt. Zudem symbolisiert er die Freude auf das nahende Fest der Geburt Jesu Christi.
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Ursprünglich bezeichnete die Adventszeit die Fastenzeit zwischen dem 11. November und dem anfänglichen Weihnachtstag am 6. Januar. Der Adventszeitraum wurde ebenso als „geschlossene Zeit“ angesehen, in der man weder feiern bzw. tanzen, noch feierliche Feste oder Trauungen vollziehen durfte.
Erst seit dem Jahr 1917 verzichtet die Kirche auf die strenge Einhaltung des Adventfastens.
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