Es ist mal wieder soweit: Die „Wiesn“ öffnet seine Tore für Millionen von Besuchern. Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt. Seit 1810 findet es auf der Theresienwiese in München statt.
Die Geschichte hinter dem Oktoberfest
Erstmalig wurde es anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Ludwig (25.08.1786 – 29.02.1868) und Prinzessin Therese (08.07.1972 – 26.10.1854) statt. Im Rahmen vieler Festveranstaltungen zur Hochzeit der Beiden, fand auch am 17. Oktober 1810 ein Pferderennen statt, dass als der Ursprung des Oktoberfestes gilt.
Heute ist das Oktoberfest ein reines Volksfest, das Besucher aus allen Ländern der Welt anzieht. Vorwiegend aus den USA, Japan, Italien und Australien. Leider mit dem Trend, dass es immer mehr zu übermäßigem Alkoholkonsum bei den Besuchern kommt. Das mag daran liegen, dass die Gäste aus Asien nicht so viel Alkohol vertragen und gerade die Amerikaner oftmals das Oktoberfest für zünftige „Besäufnisse“ nutzen.
Die Veranstalter sind verständlicher Weise ständig bemüht das unter Kontrolle zu bekommen (keine Ballermann-Feeling mehr) indem die Festzelte z.B. ab 18Uhr nur noch klassische Blasmusik spielen dürfen und das nur mit bis zu 85 dB Lautstärke, aber wirkliche Effekte werde nicht erzielt.
Zum Oktoberfest, der Wiesn, gibt es eine Menge zu erzählen. Angefangen von, sagen wir mal, eigenen Regeln / Traditionen bis hin zu den wirklich beeindruckenden Kennzahlen des Festes. Was du alles wissen solltest, zeigen wir dir hier
Fakten und Zahlen zum Oktoberfest
Seit 1810 gibt es das Oktoberfest
Veranstaltungsort ist die Theresienwiese (42 Hektargroß)
Durchschnittlich 6 Mio. Besucher
In den Festzelten stehen ca. 100.000 Sitzplätze zur Verfügung
12.000 Personen arbeiten für das Oktoberfest (Davon allein ca. 1.200 Kellner)
Durchschnittlich 60.000 Hektoliter Bier werden ausgeschenkt
Durchschnittlich 500.000 Brathühnchen („Brathendl“) werden verkauft
95 Gastronomiebetriebe
Ca. 20% der Besucher kommen aus dem Ausland
Im Schnitt geben die Besucher pro Tag auf dem Festgelände 68 EUR aus
Eine Maß Bier kostet 2014 um die 10 EUR
Ca. 43 Kilometer Kabel versorgen die Theresienwiese in der Zeit mit Strom
Ca. 4 Mio. Besucher nutzen in der Zeit vom Oktoberfest dahin und zurück die öffentlichen Verkehrsmittel. Das Festgelände wird im 3-Minuten-Takt angefahren
Ca. 1.000 Tonnen Müll fallen jedes Jahr beim Oktoberfest an
Rund 1.800 Toiletten stehen zur Verfügung (und es reicht trotzdem nicht)
Alljährliche Höhepunkte
Erster Höhepunkt und feierlicher Auftakt ist der Einzug der Wiesn-Wirte auf die Festwiese. In prachtvollen Kutschen (natürlich durch die jeweilige Brauerei gestellt) werden die Wiesn-Wirte zur ihren Zelten gefahren. Vor dem Zug der Wiesn-Wirte spielt traditionsmäßig eine Musikkapelle.
Das Highlighte und Ausschankstart ist der Fassanstich nach dem Einzug der Wiesn-Wirte auf die Festwiese. Um genau 12 Uhr wird durch den Oberbürgermeister der Stadt das erste Bierfass angestochen. Ist das erfolgreich getan, dann heißt es: „O’zapft is!“. Damit beginnt die Festzeit. Für den jeweiligen Bürgermeister ist es wichtig für sein Standing, so wenig wie möglich Schläge zu brauchen, um das Fass anzustechen. Weniger als 2 Schläge hat noch keiner geschaft. [/list_item]
Trachten- und Schützenumzug am ersten Sonntag der Wiesn mit über 8.000 Teilnehmern auf der Strecke Maximilianeum zur Festwiese
Die Festzelte
Einen Platz in einem Festzelt zu bekommen, ist extreme schwer. Entweder sind die Plätze bereits lange im Voraus reserviert oder die Zelte so schnell voll, dass man oft stundenlang warten muss. Wenn man aber drin ist, ist man dabei!
Es gibt 14 große Zelte (u.a. Marstall, Hofbräu-Festzelt, Löwenbräu-Festhalle, Käfer’s Wies’n-Schänke, Schützen-Festzelt oder Augustiner-Festhalle) und 21 kleine Zelte
Das größte Festzelt ist das Hofbräu-Festzelt mit 11.000 Sitzplätzen
Die großen Brauereien haben eigene Festzelte, in denen dann nur ihr Bier ausgeschänkt wird. Also schon mal schauen, welches Bier du magst
Sobald die Zelte voll sind, wid wegen überfüllung der Einlass geschlossen. Security bewacht alle Zelteingänge
Der Eintritt in die Festzelte der Theresienwiese ist kostenlos
Am Wochenende sind die Festzelte ab 9 Uhr geöffnet (werktags ab 10 Uhr) und bis ca. 23.30 Uhr geöffnet
Auschankschluss ist ab 22.30 Uhr (letzte Runde). Eine Ausnahme bilden die Käfer’s Wiesn’n-Schänke und das Weinzelt. Hier ist die letzte Runde 0:30 Uhr und Kehraus um 1 Uhr nachts)
Reservierung nur tischweise (10 Personen) und es bedingt einen Kauf von Verzehrgutscheinen im Voraus
Es ist nur Bahrzahlung möglich
Die Festzelte sind für Kinder nicht unbedingt geeignet. Unter 16 Jahren bekommt mein kein Bier als Besucher (also doch mal eher überlegen, einen Kind-freien Tag zu verbringen)
Eigene Getränke und Essen darfst du nicht mit ins Festzelt nehmen, ebenso keinen Waffen und Tiere. Geraucht werden darf in den Zelten nicht
Beim Besuch der Festzelte eher auf große Gepäckstücke verzichten
Musik ist je nach Zelt verschieden. Überall hört man aber die typische bayrische Blasmusik. Party-Musik durch Bands kommt dann später am Abend
Das Tanzen auf den Bierbänken ist n den Festzelten sehr beliebt
Attraktionen
Zig Jahrmarktsgeschäfte warden auf der Wiesn angeboten. Die kanntesten sind das Riesenrad, Karussell Krinoline, die Hexenschaukel, Teufelsrad
Hier kann man einen schönen Tag auch und vor allem mit seinen Kindern erleben
Tradition – Das solltest du wisssen
Als richtiger Besucher der Festwiese gehört es einfach dazu, die passende Tracht zu tragen. Der Mann trägt dabei Trachtensocken, Lederschuhe, Lederhose, Hemd (oftmals kariert), Hosenträger, Hut und je nachdem eine Weste oder eine Lodenjacke. Die Frau natürlich klassisch im Drindl. Die Auswahl an Dirndl ist riesig. In allen Preisklassen. Da findet jeder etwas. Und mittlerweile sind Dirndl auch in. Warum also dann nicht auch mal in Hamburg ein Dirndl anziehen.
Besonderheit beim Dirndl, ist die Schleife und in welche Richtung Frau sie trägt. Sitzt die Schleife auf vorne links, dann ist die Trägerin noch zu haben und Single (sie darf Mann also gern ansprechen). Rechts bedeutet vergeben oder gar verheiratet. Ist die Schleife am Dirndl vorn mittig gebunden, ist die Trägerin noch Jungfrau. Ist sie hinten mittig, dann ist die Trägerin verwitwet oder, Vorsicht, Kellnerin.
Wie ihr seht, gibt es viel über das Oktoberfest zu berichten. Generell heißt es aber, Spaß haben! Und damit ihr den auch habt, hier schnell noch drei Tipps:
Geldbeutel und andere Wertsachen wie Handy am besten in den Innentaschen der Sachen verstauen. Aufpassen das die Sachen auch beim Tanzen nicht herausfallen können. Am besten Ausweise und Bankkarten zu Hause / im Hotel lassen.
Setz dir ein Limit. Bei Geld und auch bzw. vor allem beim Trinken. Die Stimmung lädt ein zum viel trinken, aber das ist eben auch gefährlich. Wie das endet, sieht man am „legendären“ Hügel an der Festwiese. Macht euch da lieber selbst ein Bild (muenchenkotzt.de) davon oder besser nicht.
Um dem etwas vorzubeugen, vergesst nicht, auch was zu essen. Es gibt viele Leckereien und eine Brez’n zwischendurch hilft manchmal Wunder.
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